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Dienstag, 21. August 2012

Ich lese gerade...

Wie euch vielleicht sicher aufgefallen ist, (ihr seid ja aufmerksame Leser!) habe ich seit einiger Zeit in der rechten Leiste eine neue Kategorie untergebracht: Ich lese gerade...

Da stapft seit deren Einführung, d.h. seit nach-Portugal, also seit über sechs Wochen, nun schon Mary Kingsley durch westafrikanische Sümpfe... und ich habe bis jetzt noch kein Schreibenswörtchen darüber verloren.
Nein, man muss sie nicht bedauern, sie macht das gerne!
"...Indeed, much as I have enjoyed life in Africa, I do not think I ever enjoyed it to the full as I did on those nights dropping down the Rembwé. The gret, black, winding river with a pathway in its midst of frosted silver where the moonlight struck it: on each side the ink-black mangove walls, and above them the band of star and moonlit heavens that the walls of mangrove allowed one to see. Forward rose the form of our sail, idealised from bedsheetdom to glory; and the little red glow of our cooking fire gave a single note of warm colour to the cold light of the moon..."
Sie war eine wirklich aussergewöhnliche und beeindruckende Frau, die plötzlich mit Anfang dreißig im Jahr 1893 beschloss, nach Westafrika zu reisen. Nachdem sie lebend heimkehte, wurde sie das erste weibliche Mitglied der Royal Society und fuhr 1895 in deren Auftrag wieder hin, um Süßwasserfische zu sammeln. Von dieser Reise handelt das Buch, von Begegnungen mit Krokodilen und Kannibalen, wie sie lernt ein Kanu zu steuern, wie sie in eine Elefantenfalle mit angespitzten Pfählen fällt und "die Segnungen eines guten dicken Kleides" erkennt. etc. etc
Das Buch liest sich sehr gut während der Mittagssiesta und die spanischen Temperaturen sind gleich viel erträglicher, wenn man sie ohne Sümpfe, Moskitos, Blutegel und nicht in einem langen viktorianischen Kleid mit Korsett und hochgeschlossenem Kragen geniessen darf.
Lassen wir Mary also ruhig noch etwas weiter durch die Sümpfe stapfen... Und nochmal ganz herzlichen Dank an Eva und Nigel, dass sie mir das Buch geschenkt haben!

Wenn ich also diese Kategorie: ich lese gerade wirklich erst nähme, hättet ihr gestern für knapp drei Stunden folgendes Bild gesehen (vorausgesetzt, ihr hättet in der Zeit überhaupt hingeschaut):

Es ist die Fortsetzung zu "Gut gegen Nordwind", einer wunderschönen, gar nicht kitschigen E-mail-Liebesgeschichte. Emmi und Leo, zwei sich völlig Unbekannte, schreiben sich erst aufgrund eines Tippfehlers in der e-mail-Adresse und schlieslich immer intimer, und obwohl sie sich bis zum Ende des ersten Buches nie zu Gesicht bekommen, verlieben sie sich ineinander.

Gestern vormittag gegen halb 11 kam der Postbote und um zwei war Alle sieben Wellen ausgelesen. Jetzt kann ich mit Genuss wieder von vorne anfangen und mich an der Sprache ergötzen. Im Moment erinnere ich mich nur an Bauchgespinst.

Wenn ich diese Kategorie ernst nähme, hättet ihr in einer Pariser Nacht (im großen Himmelbett) auch das Cover von Gut gegen Nordwind gesehen. Und natürlich habe ich das Buch gleich mitgekauft. Und kann solche Sätze nochmals geniessen:
"Schreiben ist wie küssen, nur ohne Lippen. Schreiben ist küssen mit dem Kopf."

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