Sneak preview

Zur Zeit werkele ich an zwei Geschenken - aber ihr dürft mal ein bisschen...
 ähh, wie nennt man das eigentlich? (linsen, spitzen...ist ja wohl alles kein hochdeutsch...)
Egal - hier:

Ausflug der Woche - Cementerio San Miguel de Málaga

Nehmt euch mal eine schöne Tasse Tee- das wird heute ein längerer Post.
Wie ihr sicherlich gemerkt habt, ist "die Luft raus" beim Zitat der Woche. Nicht etwa, dass ich schon durch wäre, mit dem was man von Wilhelm Busch so zitieren könnte, aber die Regelmäßigkeit fällt mir immer schwerer.
Trotzdem soll es etwas regelmäßiges geben - auch wenn ich mich nicht auf einen Wochentag festlegen will. Gestern war ich in Málaga und es ist mir aufgefallen, wie gut mir das bekommt, mal einen ganzen Tag rumzulaufen, anstatt nur auf meinem dicken Hintern vor den Computer zu sitzen. Also habe ich mir einen wöchentlichen Ausflug verordnet. Nicht umsonst wohnen wir schließlich im Herzen von Andalusien und haben Bus- und Zugverbindungen in alle Himmelsrichtungen. Und meine Erlebnisse bekommt ihr dann im "Ausflug der Woche" zu sehen und zu lesen.

Hier also mein erster Ausflug  - zum alten Friedhof San Miguel in Málaga. Grund war eigentlich die Suche nach Vorfahren der Ehefrau "meines" Fliesenfabrikanten - die Familie Huelin.
Der Friedhof wurde 1810 gegründet und die großen Familien der Bourgeoisie von Málaga ließen sich von bekannten Architekten ihre Mausoleen errichten. (link zur Geschichte en español and in english)

Hier  ein paar Eindrücke:

Ich war noch nie auf einem spanischen Friedhof gewesen und fand die Kolumbarien doch sehr  – gewöhnungsbedürftig:

Dieser Vergleich drängte sich mir einfach auf: "Ruff! - damit ins Ofenloch!" (So, nun habt ihr auch noch ein Zitat;-))

Oder wie wäre es mit diesem Gedicht:

(Die Schuld, die die Sterblichen
mit der Geburt erhalten haben,
zahlte, als er zu sein aufhörte,
Pedro Alcántara Corrales)

Ei, was haben wir denn da?











Sehr Art Déco:

Und auch wenn cementerio ja wohl nichts mit Zement zu tun hat, entdeckte ich diese Fliese: (dazu mehr im anderen blog)

Alles in allem ein sehr interessanter Tag! - ¡hasta la proxima!

Aufholpost

W. liegt mit einer Erkältung darnieder, aber...

Denn ein heißes Bügeleisen,
Auf den kalten Leib gebracht,
Hat es wieder gut gemacht. –

natürlich aus: Max und Moritz, Dritter Streich

... wir verlassen uns da doch lieber auf andere Hausmittel...
Da es im Moment noch ganz angenehm ist, abends eine Decke auf den Knien zu haben, bin ich hier auch weiter gekommen:

Langsam geht mir allerdings wirklich das Blau aus. Und da die Wollrestchen alle verschieden dick sind, sind auch die Granny-Squares verschieden groß und die ganze Decke etwas krumm - na ja, damit werde ich wohl leben müssen...
und außerdem ereilte mich ein Geistesblitz, was ich mit einem schönen Küchentuch machen konnte! Es war ein Geschenk einer ganz lieben Katzensitterin aus Wales und definitiv zu schade zum Geschirr abtrocknen!
Jetzt sind es zwei (mit altem Flanellhemd gefütterte) Täschen für mein netbook und das Reise-Sammelsurium an Ladegeräten geworden

 Die Nähte darf man nicht so kritisch betrachten, bin schon stolz, dass ich mich überhaupt an einen Reissverschluss gewagt habe!

Sind die Rotkehlchen nicht einfach süß?

Zusammenfassung

Fishing for the Whale

Walskelette im Ozeaneum Stralsund

Anlaß für meine Reise war die Vorstellung des neuen Bandes von MEER und MUSEUM: Wale und Robben in der Ostsee mit einem Artikel über die Scrimshawsammlung (ihr erinnert euch? hier).
Da ich  eine kleine Biographie über meinen Vater geschrieben hatte, die auch dort veröffentlicht wurde, zählte ich also auch zu den Autoren, bekam ein Autorenexemplar geschenkt (mit 336 Seiten ein sehr gewichtiges Werk, das fast noch zu Problemen am Flughafen geführt hätte...) und durfte an der "feuchten Nachbesprechung" teilnehmen. Das war ein sehr netter Abend, bei dem auch alte Erinnerungen aufgewärmt wurden.

Mein Bett für den Abend (Do. 25.1.12) fand ich in der Pension Hafenblick (Bild wiederum aus der homepage) und bevor am nächsten Tag der Zug nach Rostock ging, hatte ich Zeit die Walausstellung im Meeresmuseum anzuschauen. Obwohl angeblich noch  etwas geändert werden soll, fand ich sie so schon sehr gelungen! Eine große Vitrine mit den Zahnwalen auf einer und den Bartenwalen auf der anderen Seite.

Zitat der Woche - diesmal von Ringelnatz

Ich wollte euch ja noch mehr von meiner Norddeutschland-Tour erzählen...

Geflogen bin ich mit ryanair von Málaga nach Bremen. So früh morgens, dass ich den Abend in Málaga verbringen musste.

 (Übrigens habe ich - wieder mal zu spät, die Idee für eine weitere Fotosammlung gehabt: 
jeden Abend das Bett. 
Also Di. 24.1. Hostal La Hispanidad, Málaga - Bild aus der homepage- Mein Zimmer kam mir kleiner vor, ich hatte aber auch zwei Betten. Das Hostal ist übrigens verkehrsgünstig gegenüber vom Bahnhof gelegen, wo auch schon ab 5 h eine S-Bahm zum Flughafen fährt)

Da ich erst am Abend bei Sabine in Rostock sein wollte/ sollte, hatte ich 3 Stunden Zeit in Bremen. Genau das richtige, um die Kunsthalle zu besuchen, in der gerade eine Edvard-Munch-Ausstellung läuft. Sehenswert!
Meine Postkarten-Sammlung konnte ich natürlich auch aufstocken, nicht nur mit Munch, sondern auch mit Monet, Picasso, Liebermann und
diesem Holzschnitt von Felix Vallotton:

"Man meint, daß beide
Sich nach nichts, als danach sehnen,
Sich auf Sofas schön zu dehnen."

Und so bin ich nun endlich beim Zitat der Woche gelandet, einem schönen Gedicht von Joachim Ringelnatz:

Schöne Fraun und Katzen pflegen
Häufig Freundschaft, wenn sie gleich sind,
Weil sie weich sind
Und mit Grazie sich bewegen.

Weil sie leise sich verstehen,
Weil sie selber leise gehen,
Alles Plumpe oder Laute
Fliehen und als wohlgebaute
Wesen stets ein schönes Bild sind.

Unter sich sind sie Vertraute,
Sie, die sonst unzähmbar wild sind.

Fell wie Samt und Haar wie Seide.
Allverwöhnt. – Man meint, daß beide
Sich nach nichts, als danach sehnen,
Sich auf Sofas schön zu dehnen.

Schöne Fraun mit schönen Katzen,
Wem von ihnen man dann schmeichelt,
Wen von ihnen man gar streichelt,
Stets riskiert man, daß sie kratzen.

Denn sie haben meistens Mucken,
Die zuletzt uns andre jucken.
Weiß man recht, ob sie im Hellen
Echt sind oder sich verstellen?

Weiß man, wenn sie tief sich ducken,
Ob das nicht zum Sprung geschieht?

Aber abends, nachts, im Dunkeln,
Wenn dann ihre Augen funkeln,
Weiß man alles oder flieht
Vor den Funken, die sie stieben.

Doch man soll nicht Fraun, die ihre
Schönen Katzen wirklich lieben,
Menschen überhaupt, die Tiere
Lieben, dieserhalb verdammen.

Sind Verliebte auch wie Flammen,
Zu- und ineinander passend,
Alles Fremde aber hassend.

Ob sie anders oder so sind,
Ob sie männlich, feminin sind,
Ob sie traurig oder froh sind,
Aus Madrid oder Berlin sind,

Ob sie schwarz, ob gelb, ob grau,
Auch wer weder Katz noch Frau
Schätzt, wird Katzen gern mit Frauen,
Wenn sie beide schön sind, schauen.

Doch begegnen Ringelnatzen
Häßlich alte Fraun mit Katzen,
Geht er schnell drei Schritt zurück.
Denn er sagt: Das bringt kein Glück.

Mi. 25.1. in Rostock - da findet sich kein Foto vom Bett im Internet
P.S. ein weiteres kleines highlight des Tages war auch die rote (saubere!) Mülltüte, die ich von einem Müllmann im Bremer Hauptbahnhof erbettelt habe

Ich glaubs ja nicht! .... ;-)

Ich hatte schon mal angefangen mit einer fotografischen Dokumentation von Schirmleichen (d.h. kaputte Schirme mit verknickten Gliedern, die irgendwo rumliegen), aber die meisten waren noch auf Papier und sind daher jetzt verschollen.
Als ich am Samstag in Eckernförde dieses schöne Exemplar fand, habe ich beschlossen, diese Sammlung wieder aufleben zu lassen.

Eckernförde, 28.1.2012

Uns dieses Schirmskelett war mir bis gestern hier in Antequera auch entgangen:

Antequera, 4.2.2012

Aus Gag habe ich mal nach dem Wort: Schirmleiche gegoogelt - und siehe da, in den Weiten des Internets sammelt das schon jemand! - hier (aus Kiel, wo die Chancen dafür ja auch recht gut sind!) Da muss ich doch gleich mal hinschreiben... ;-)
Ich könnte mir gut ein Poster - Typ: schöne Türen in Schleswig-Holstein oder einen Kalender mit den Motiven vorstellen...