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Freitag, 19. Februar 2010

Geburtstag von Johann Friedrich Naumann

Heute morgen klingelten die Kohlmeisen, als wollten sie den Frühling einläuten. Hoffentlich haben sie recht!


Dabei dachte ich an mein schönes neues (altes, neu bearbeitetes) Vogelbuch und stellte mit Erschrecken fest, dass ich schon wieder einen Geburtstag "verpennt" habe. Nun ja, der Jubilar ist schon über 150 Jahre tot und so wird man mir hoffentlich die 5 Tage Verspätung verzeihen.
  • Johann Friedrich Naumann
  • geboren am: 14.2.1780 in Ziebigk bei Köthen
  • gestorben am: 15.8.1857 in Ziebigk
Johann Friedrich wuchs auf dem Landgut seines Vaters Johann Andreas Naumann auf. Seine Schulausbildung endete früh, da sein Vater ihn in der Landwirtschaft brauchte. Von ihm, einem Autodidakten in den Naturwissenschaften und Technik, bekam er auch das Interesse für Naturbeobachtung und Vogelkunde. Schon früh half er seinem Vater bei der Bearbeitung seines ornithologischen Werkes und malte die frisch geschossenen Vögel "nach der Natur", die die Vorlagen für die Kupferstiche waren, später fertigte er auch die Stiche selber an. Zusammen legten sie eine Sammlung mit mehr als 700 Vögeln an.
Die Landwirtschaft brachte gerade genug zum Leben ein, so wurde für die Herausgabe des Vogelbuches an Druckkosten gespart, indem die Illustrationen im kleinen Oktavformat dargestellt wurden. leider wurden auch die Kupferplatten nach dem Druck häufig wieder abgeschliffen, um sie wiederverwenden zu können.
Nach den Wirren der napoleonischen Krieg fing Johann Friedrich an, das Werk seines Vaters zu einer "Naturgeschichte der Vögel Deutschlands" zu erweitern. Aus den geplanten vier wurden im Laufe von 25 Jahren 12 Bände, ein Lebenswerk.
Von 1896 bis 1905 wurde eine Zweite Auflage des "Naumann" herasugegeben, bei der aber die Abbildungen neu gestochen wurden (werden mussten) und der Text durch Fußnoten ergänzt und berichtigt wurde. Diese Abbildungen (auch schön, aber eben nicht von Johann Friedrich Naumann!) sind im Netz hier zu finden und von dort sind auch die oben abgebildeten Meisen. So, jetzt habe ich auch endlich die Kurve gekriegt.
Der Bearbeiter hält es jedoch nicht für nötig den Text zu übernehmen "wegen der Weitschweifigkeit der Beschreibungen". Zum Glück sah das der alte Alfred Brehm anders, deshalb hier etwas über die Kohlmeise von Naumann via Brehm:
"Es ist etwas Seltenes sie einmal einige Minuten lang stillsitzen oder auch nur mißgelaunt zu sehen. Immer frohen Mutes, durchhüpft und beklettert sie die Zweige der Bäume, der Büsche, Hecken und Zäune ohne Unterlass, hängt sich bald hier, bald da an den Schaft eines Baumes oder wiegt sich in verkehrter Stellung an der dünnen Spitze eines schlanken Zweiges, durchkriecht einen hohlen Stamm und schlüpft behende durch die Ritzen und Löcher, alles mit den abwechselndsten Stellungen und Gebärden, mit einer Lebhaftigkeit und Schnelle, die ins Possierliche übergeht."

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