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Freitag, 4. Dezember 2009

Geburtstag von Rainer Maria Rilke

Rosabella (s. auch rechte Spalte) erinnert in ihrem schönen Blog häufig an die Geburtstage berühmter Persönlichkeiten. Diese Sitte möchte ich aufgreifen und euch heute Rainer Maria Rilke vorstellen.
  • René (Karl Wilhelm Johann Josef) Maria Rilke
  • geboren: 04.12.1875 (Prag)
  • gestorben: 29.12.1926 (Valmont/Schweiz)

Österreichischer Dichter, einer der bedeutendsten Lyriker der Weltliteratur. Rilke schuf impressionistische Stimmungslyrik ('Larenopfer', 1896), Prosadichtung ('Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke', 1906), später sachliche Objektbeschreibungen ('Ding-Gedichte'), beschrieb Existenzproblematik ('Duineser Elegien', 1923, 'Sonette an Orpheus', 1923).

Nach einer unglücklichen Kindheit und dem verhassten Besuch einer Militärakademie entwickelte Rilke sich im Laufe der Jahre zu einem der bedeutendsten Autoren der Weltliteratur. Er führte ein ruheloses Leben »als Dichter«, ständig auf der »Durchreise«, unfähig, eine feste Beziehung aufzubauen (seine Ehe mit der Bildhauerin Clara Westhoff hielt nur 1 Jahr und wurde nach der Geburt der gemeinsamen Tochter Ruth »freundschaftlich« beendet). Eine lebenslange Freundschaft verband ihn (ab 1897) mit der Schriftstellerin Lou Andreas-Salomé (1861-1937), mit der er auch Russland bereiste (1899). Von 1903-1906 war Rilke als Privatsekretär bei Auguste Rodin in Paris und Meudon tätig. Die Verbindung zerbrach 1906. Seine Ballade »Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke« (1899) machte ihn berühmt. Sein einziger Roman »Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge« (1910) ist ein einmaliges, autobiographisch gefärbtes Meisterwerk. Daneben schuf er zahllose Gedichte von faszinierender Sprachkraft.

Rainer Maria Rilke starb, nach langer, schwerer Krankheit an Leukämie, an der er seit 1923 litt.

(Text aus oppisworld.de)

Und hier ist eines meiner Lieblingsgedichte - mit einem sehr gut dazu passenden Bild von August Macke (1887- 1914):



Papageien-Park
Jardin des Plantes, Paris

Unter türkischen Linden, die blühen, an Rasenrändern,
in leise von ihrem Heimweh geschaukelten Ständern
atmen die Ara und wissen von ihren Ländern,
die sich, auch wenn sie nicht hinsehn, nicht verändern.

Fremd im beschäftigten Grünen wie eine Parade,
zieren sie sich und fühlen sich selber zu schade,
und mit den kostbaren Schnäbeln aus Jaspis und Jade
kauen sie Graues, verschleudern es, finden es fade.

Unten klauben die duffen Tauben, was sie nicht mögen,
während sich oben die höhnischen Vögel verbeugen
zwischen den beiden fast leeren vergeudeten Trögen.

Aber dann wiegen sie wieder und schläfern und äugen,
spielen mit dunkelen Zungen, die gerne lögen,
zerstreut an den Fußfesselringen. Warten auf Zeugen.

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