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Freitag, 25. Dezember 2009

Geburtstag von Juan Ramón Jiménez

Heute möchte ich an den Geburtstag eines spanischen Literaturnobelpreisträgers erinnern:
  • Juan Ramón Jiménez Mantecón
  • geboren: 24.12.1881 (nach anderen Quellen 23.12.) in Moguer (Provinz Huelva), Spanien
  • gestorben: 29.05.1958 in San Juan, Puerto Rico
Juan Ramón Jiménez wurde am 24.12.1881 als Sohn eines Weinhändlers in der Provinz Huelva in Andalusien geboren. Seit seinem 10. Lebensjahr besuchte er das Jesuitenkolleg von El Puerto de Santa Maria bei Cádiz. Die Einsamkeit in dem Kolleg verstärkte seine angeborene Neigung zu Depressionen. 1896 begann er ein Jurastudium in Sevilla, das er aber schon nach zwei Monaten abbrach. Er widmete sich stattdessen zunächst der Malerei und dann ganz der Poesie. Eine seelische Krise nach dem Tod seines Vaters 1900 machte den Aufenthalt in verschiedenen Sanatorien nötig. 1901 gelang ihm mit „Arias tristes“ der literarische Durchbruch. Durch den Verlust des väterlichen Erbes kam Jiménez in massive finanzielle Bedrängnis, dachte sogar an Suizid, übersiedelte 1905 ins andalusische Moguer, wo die Idee zu "Platero y Yo" entsteht, 1911 nach Madrid.
Hier begegnete er zahlreichen Künstlern der Zeit, dem Maler Salvador Dalí, dem Dichter Federico García Lorca, dem Philosophen José Ortega y Gasset u.a. Und er lernte hier Zenobia Camprubí, die Tochter einer Nordamerikanerin und eines spanischen Ingenieurs, der in Puerto Rico lebte, kennen, die wenig später seine Frau wurde. Für die Hochzeit reisten beide 1916 in die Vereinigten Staaten, eine Reise, die für Jiménez' Schaffen einen wichtigen Wendepunkt bedeutete. Vor dem Spanischen Bürgerkrieg floh das Ehepaar ebenfalls in die USA, lebte dann aber in verschiedenen Ländern Lateinamerikas und ließ sich ab 1951 endgültig in San Juan de Puerto Rico nieder, wo Juan Ramón Jiménez nur eineinhalb Jahre nach dem Tod seiner Frau starb. Den Nobelpreis am 10. Dezember 1956 in Stockholm nahm Jiménez nicht selbst entgegen, da er um seine gerade verstorbene Frau trauerte.
(Text aus verschiedenen Quellen zusammengefügt: wikipedia deutsch, spanisch, Fundacion JRJ; Porträt von Daniel Vázquez Díaz)


Die Prosadichtung Platero y Yo, die Geschichte einer Freundschaft zwischen dem Ich-Erzähler und einem kleinen Esel in 136 Prosaminiaturen, ist zu einem in allen Schichten und Kreisen geliebten Volksbuch der Spanier geworden. - Daraus ein kleines Zitat:
"Claro está, Platero, que tú no eres un burro en el sentido vulgar de la palabra, ni con arreglo a la definición del Diccionario de la Academia Española. Lo eres, sí, como yo lo sé y lo entiendo. Tú tienes tu idioma y no el mío, como no tengo yo el de la rosa ni ésta el del ruiseñor. Así, no temas que vaya yo nunca, como has podido pensar entre mis libros, a hacerte héroe charlatán de una fabulilla, trenzando tu expresión sonora con la de zorra o el jilguero, para luego deducir, en letra cursiva, la moral fría y vana del apólogo. No, Platero..."
"Es ist klar, Platero, dass du nicht ein Esel im gewöhnlichen Sinne des Wortes bist, noch wie ihn das Wörterbuch der spanischen Akademie definiert. Du bist einer, aber so, wie ich es weiss und verstehe: du hast deine Sprache und nicht die meine, wie ich nicht die Sprache der Rose habe, und diese nicht die der Nachtigall. Du brauchst also nicht zu befürchten, wie du vielleicht bei meinen Büchern gedacht hast, dass ich dich zum schwatzhaften Helden irgendeiner kleinen Fabel machen und deine klangvollen Äußerungen zu einem Zwiegespräch mit Fuchs oder Fink missbrauchen würde, um daraus, in Kursivschrift, die kalte und eitle Nutzanwendung der Fabel abzuleiten. nein, Platero..." (Übersetzung von Doris Deinhard aus dem Insel-Büchlein Nr. 578)

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