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Samstag, 7. April 2012

Viernes Santo - Karfreitag 2012

Karfreitag ist der große Tag der Prozessionen - scheinbar ist Jesus' Tod wichtiger als seine Auferstehung!
Für Paula und Miko, unsere beiden couchsurfer und mich bedeutete das eine Entscheidung zwischen drei Prozessionen. Die Cofradía de la Soledad schied erstmal aus, da sie erst um 22 h aus ihrer Kirche del Carmen losgehen sollte. Blieben La Paz und El Socorro; beider Kirchen liegen auf dem Berg zum Castillo und sie werden wegen ihrer Lage "Cofradía de Abajo" bzw. "Cofradía de Arriba" genannt.

Die Arriba war eindeutig die beeindruckenste; die Kirche Santa María de Jesús liegt auf einem Platz mit Blick über die Stadt und die Burg.

Außerdem wollten wir wissen, was diese seltsam gekleideten Militärs bedeuteten! Spätestens nach diesem "Familienfoto" war klar, es sind Spanier - und zwar das Regiment aus Melilla, einer der beiden nordafrikanischen Kolonien.

Die Sacramental, Real e Ilustre Archicofradía de la Santa Cruz en Jerusalén, Nuestro Padre Jesús Nazareno y María Santísima del Socorro Coronada wurde 1620 gegründet und besitzt drei tronos:

Zuerst verließ die Jesus-Figurengruppe die Kirche,

angeführt von nazarenos mit schwarzen Kapuzen und weißen Capes

gefolgt von einem Kreuz.

Die blau-weißen nazarenos...

... und viel Volk begleiteten die Virgen del Socorro.

Beim Zug durchs barrio wurde eine saeta gesungen.

Blick über die vega zum Peña de los Enamorados - von der Klippe dieses Berges sollen sich der Sage nach ein unglückliches Liebespaar bestehend aus einer maurischen Prinzessin und einem christlichen Edelmann zu Tode gestürzt haben.

Wir überholten den Zug und trafen unten in der Stadt auf die andere Prozession 
- sie hatte sogar vier tronos!

Und dann fing es an zu regnen! 
Anstatt die Vega um Regen bittend zu laufen, liefen die hermanacos der La Paz vor dem Regen davon! Das eigentliche Laufen wurde abgesagt und man sah weinende nazarenos, die ihre Kapuzen schon abgenommen hatten und auf dem Nach-Hause-Weg waren.

Los de Arriba verkürzten auch ihren Weg und trafen am Plaza San Sebástian ein, die kostbaren Figuren aus dem XVI. Jahrhundert in Plastikfolie gehüllt.

Bis die Jungfrau ankam, hatte es wieder aufgeklart und der Jesus konnte wieder ausgewickelt werden.

Die Virgen de la Paz (de abajo) wartete schon vor ihrer Kirche auf los de arriba.


Der Höhepunkt war das Treffen der beiden Marien!
(Und kaum war der letzte Ton verklungen und ich hatte die Kamera ausgeschaltet, fing die obere an zu laufen - unter großem Jubel und Geklatsche! Ich habe mich aber nicht mehr in die Menge gestürzt, um das mitzuerleben...)

Auch dieser Tag endete mit einer Schirmleiche...

1 Kommentar:

  1. Hej Susanne,
    auf diesem Wege jetzt noch mal Danke für die Schirme, falls du es noch nicht gesehen hast: Diesmal sind Sie angekommen (und geblieben). Aber auch deine "schirmlosen" Bilder habe ich mir gerne angeschaut.
    Grüße!

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