Liebe Leser, ich bin begeistert ob der Anteilnahme am Familienzuwachs und schiebe gleich noch etwas
Katziges hinterher.
Obwohl ich im Kommentar einen Freud'schen Verleser hatte: flauschig und
kratzig! Kratzig sind sie nämlich auch! Vor allem Moritzens Stimmung schlägt von einem Moment zum anderen um: von Schmusen zu Attacke mit allen vier Füßen mit Krallen dran und einem Mäulchen voller spitzer Zähne. Unsere Hände sehen entsprechend aus...
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Ich sehe was, was du nicht siehst... |
Und zur Namensfindung: das war gar nicht so einfach! Erstens sollte der Name mindestens ein
i enthalten - angeblich mögen das Tiere gerne...
Mit einem spanischen Namen habe ich mich ja schon beim ersten Kater ganz böse blamiert *hüstel* Ich dachte nämlich, dass
Pepino die Verkleinerung von
Pepe ist *hüstel, hüstel* Wer kann denn auch ahnen, dass
Pepe schon die Verkleinerung von
José ist *noch mehr hüstel* und dass
pepino Gurke heißt *ausgewachsener Hustenanfall*
Insofern wäre es also keine gute Idee, eine Katze Fuchs (Zorro) zu nennen, obwohl das immer noch besser ist als Gurke.
Und zu Diego gehen wir jeden Samstag Paella Essen - das würde auch für Verwirrung sorgen.
Eigentlich dachten wir, wir würden eine schwarze Katze nehmen - einen Kater hätten wir dann
Finidi genannt. Das war mal ein nigerianischer Fußballspieler bei Real Betis. Also schwarz und drei Is. Aber, wie gesagt, Moritz hat ja uns ausgesucht....
Verglichen mit
Max und Moritz sieht er ja eher aus wie Max, aber ohne i ging nicht. (Zuerst dachte ich an Plisch und Plum, als ungewollte Tiere...)
Kasimir sah ja so aus, als wäre er aus seinem schwarzen Kittel rausgewachsen und man sähe die weisse Unterwäsche. Moritz hat immerhin einen schwarzen Gürtel - vielleicht ist es allerdings auch ein Judo-Dan ;-)
Ausserdem hat er einen kleinen schwarzen Fleck an der Nase, sieht immer etwas dreckig aus und einige der Fußballen sind schwarz - das muss ich demnächst mal fotografieren. Die Genetik ist schon eine komische Sache, wie die Gene "beschriftet" sein müssen, um diese Farbgestaltung hinzubekommen. Als Strickmuster wäre es ganz schön kompliziert.
Übrigens im Hintergrund ein Strumpf mit kompliziertem Muster, an dem ich gerade arbeite.
Und statt
Katziges könnte man auch:
Von Katzen sagen, und dabei fällt mir ein, dass ich euch schon lange kein Gedicht mehr nahegebracht habe.
Hier also
Theodor Storm: Von Katzen
Vergangnen Maitag brachte meine Katze
Zur Welt sechs allerliebste kleine Kätzchen,
Maikätzchen,alle weiß mit schwarzen Schwänzchen.
Fürwahr, es war ein zierlich Wochenbettchen!
Die Köchin aber, Köchinnen sind grausam,
Und Menschlichkeit wächst nicht in einer Küche -
Die wollte von den sechsen fünf ertränken,
Fünf weiße, schwarzgeschwänzte Maienkätzchen
Ermorden wollte dies verruchte Weib.
Ich half ihr heim! - Der Himmel segne
Mir meine Menschlichkeit! Die lieben Kätzchen,
Sie wuchsen auf und schritten binnen kurzem
Erhobnen Schwanzes über Hof und Herd;
Ja, wie die Köchin auch ingrimmig drein sah,
Sie wuchsen auf, und nachts vor ihrem Fenster
Probierten sie die allerliebsten Stimmchen.
Ich aber, wie ich sie so wachsen sahe,
ich preis mich selbst und meine Menschlichkeit. -
Ein Jahr ist um, und Katzen sind die Kätzchen,
Und Maitag ist's! - Wie soll ich es beschreiben,
Das Schauspiel, das sich jetzt vor mir entfaltet!
Mein ganzes Haus, vom Keller bis zum Giebel,
Ein jeder Winkel ist ein Wochenbettchen!
Hier liegt das eine, dort das andre Kätzchen,
In Schränken, Körben, unter Tisch und Treppen,
Die Alte gar - nein, es ist unaussprechlich,
Liegt in der Köchin jungfräulichem Bette!
Und jede, von den sieben Katzen
Hat sieben, denkt euch! sieben junge Kätzchen,
Maikätzchen, alle weiß mit schwarzem Schwänzchen!
Die Köchin rast, ich kann der blinden Wut
Nicht Schranken setzen dieses Frauenzimmers;
Ersäufen will sie alle neunundvierzig!
Mir selber, ach, mir läuft der Kopf davon -
O Menschlichkeit, wie soll ich dich bewahren!
Was fang ich an mit sechsundfünfzig Katzen! -